Stimmig sein: Warum das für unsere Kommunikation wichtig ist

Stimmig sein: Warum das für unsere Kommunikation wichtig ist

In unserer täglichen Kommunikation geht es um Kongruenz, also Stimmigkeit. Das hat bereits Kommunikationspsychologe Albert Mehrabian mit seiner 7-38-55-Regel herausgefunden. Er beschäftigte sich mit der Frage, was es fürs stimmig sein benötigt – damit der Inhalt authentisch und zielsicher beim Gegenüber ankommt.

Ein Beispiel:

Inhalt:

"In Ihrer Nähe fühle ich mich wohl."

Stimme:

Druckvoll, laut, starker "Sing-Sang" oder monoton

Körpersprache:

Kein Blickkontakt, angespanntes Gesicht, verschränkte Arme

Würden Sie dem Sprechenden das glauben? Vermutlich nicht. Wie werden gegensätzliche Informationen aufgenommen und verarbeitet? Das untersuchte Mehrabian 1971 in seiner Studie. 

Das Ergebnis: Vortragende benötigen ein authentisches, in sich stimmiges Auftreten.

Ansonsten:

- Geht die Glaubwürdigkeit verloren

- Verpuffen die Informationen und kommen beim Empfänger nicht an

- Der Inhalt des Gesagten sorgt für Irritationen

Viele Redner bremsen sich in Vorträgen selbstständig aus             

Die Erfahrung aus meinen Coachings zeigt, dass man den Fokus nicht nur auf die Stimme und die Körpersprache legen sollte, sondern vor allem auch auf den Inhalt und das innere Befinden des Vortragenden. Viele Redner „geißeln“ sich quasi selbst mit einem (zu) hohen Anspruch in ihren Präsentationen und drücken sich darin ziemlich „hochgestochen“ aus. Dabei fühlen Sie sich alles andere als wohl und geerdet. Warum? Sie benutzen in Ihren Vorträgen eine Sprache, die Sie in ihrer alltäglichen Kommunikation nicht sprechen –  und genau das bremst viele aus. Sie schneiden sich – aufgrund ihres hohen Anspruchsdenkens  – (unbewusst) einen großen Teil Ihrer Persönlichkeit ab. Auf Dauer kann diese Sprecherrolle nicht gut gehen.

Rede, Vortrag, Präsentation: Stimmig sein – wie schaffe ich das?


Beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihrer Stimme, Sprache und Ihrem inneren Befinden. Der erste Schritt kann sein, dass Sie sich beim Sprechen selbst zuhören. So bemerken Sie, ob Ihre Stimme bei Präsentationen voll und rund klingt oder eher gedrückt und erhöht. Im nächsten Schritt können Sie Ihre Körperspannung wahrnehmen. Stehen Sie locker und gelöst da oder steif mit angespannten Schultern? Anschließend achten Sie auf Ihre Wortwahl. Drücken Sie sich in Vorträgen einfach, kurz und verständlich aus oder arbeiten Sie mit langen Sätzen und zahlreichen Substantivierungen?

Vielleicht kennen Sie die Sprichwörter „In der Kürze liegt die Würze“ oder „Weniger ist mehr“ - beide stimmen im Bezug aufs Präsentieren. Ein authentischer und gelungener Vortrag benötigt nicht viel. Unwichtiges von Wichtigem zu unterscheiden und es auch wegzulassen ist eine Kunst – die man jedoch erlernen kann. 

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